12. Januar 2025

Via Margutta

Kerstin lächelnd

Von Kerstin Köglmeier

Der Duft des Frühlings liegt bereits in der Luft. Weht durch die Gassen der Ewigen Stadt und verändert die Gesichter der Menschen. Das Licht wird satter und die Farben wieder leuchtender. Viele Schritte habe ich in den letzten Wochen auf die Pflastersteine gesetzt und mich immer wieder gefragt…auf welchen Spuren ich wohl gerade wieder wandele. Manchmal hat mich die Geschäftigkeit der Stadt in ihren Bann gezogen und manchmal wollte ich lieber davor davonlaufen. Habe mir diese Stadt mit meinem Herzen und meiner Seele erobert…in dem ich mit staunenden Augen gelaufen bin…soweit…meine Füsse mich tragen wollten. Bei Wind und Wetter. Habe an einigen Tagen die Kapuze meines langen schwarzen Mantels tief in mein Gesicht gezogen und an anderen Tagen…ihn weit geöffnet über den Schultern getragen. gelbes Auto in der Innenstadt Meine Ohren haben neue Klänge erlernt und meine Lippen sich in dieser melodischen Sprache geübt…die sich anfühlt…als sei sie mir in die Wiege gelegt worden. In stillem Zwiegespräch habe ich im Park der Villa Borghese mit Leonardo philosophiert und später Paulina Bonaparte besucht und auf dem Heimweg den Pfau begrüßt…der dort sein wunderschönes Rad geschlagen hat. Campo Marzo…das Marsfeld liegt mir von Trinità di Monti aus zu Füßen…weit kann ich schauen. Fühle die Wärme des Tages auf meiner Haut und in meinem Gesicht breitet sich ein unbeschreiblich glückliches Lächeln aus. Ich lasse mich treiben. Habe kein Ziel…und ganz viel Zeit. Welch ein Luxus…der mich hier umgibt. Fühle mich geborgen und angekommen. Eine kleine Gasse…fast unbemerkt erwidert mein Lächeln und lädt mich ein zu einem Besuch. Das Licht an diesem Vormittag ist unbeschreiblich. Satt…die Sonne steht genau zwischen den gelben Häusern und lässt jedes Detail wunderschön zur Geltung kommen. Das Gelb der Häuser, die Sonnenstrahlen wetteifern um meine Gunst. Aber meine Augen verlieren sich zunächst in der Weite dieser Gasse… …die Straße der Künstler breitet ihre Arme ganz weit aus. Schenkt mir ihr Herz…und öffnet meine Seele. Dann sehe ich sie…ein wunderschönes Bild. Die getigerte Katze schleicht heran…verweilt für einen winzigen Augenblick nur neben dem Cinquecento Gallo…gerade lang genug…um auf den Auslöser zu drücken. Streicht kurz um meine Beine…schnurrt gemütlich und zieht ihres Weges… Eine ganze Weile bleibe ich noch stehen. In diesem Gefühl…das meinen ganzen Körper durchströmt…ich kann es noch nicht benennen…doch eine vage Ahnung hat mich längst gänzlich für sich eingenommen. Ich schließe meine Augen…genieße die Sonne in meiner Seele… …als ich sie wieder öffne…breitet sich feiner Teppichboden vor meinen Füssen aus. Stolz erfüllt mich und lässt mich strahlen…leuchten…meine eigenen Träume reichen mir die Hände… …vorsichtig streiche ich mit meinen Fingerspitzen über das Karminrot der Wände…ich betrachte die Bilder. Barockrahmen…mit feinen Passepartouts…verleihen den Bildern…in meinem Kopf die Inszenierung…die zu ihnen passt. Sind Realität geworden. Fülle! Leise flüstert mir mediterraner Wind…einen Gruß vom Capitolini zu. Der kleine Cinquecento ist längst auf dem Weg zu den Sternen… Meine Schmuckschönheiten liegen bereit…sich in herrlichen Vitrinen endlich der Welt zu präsentieren. Fiebern dem Eröffnungstag entgegen…sonnen sich in Vorfreude und tanzen durch die Euphorie ihrer Visionen… Zaubern sich ein Luftschloss und kreieren ein Wolkenkuckucksheim aus kindlichem Übermut und der Gewissheit dessen…was sie sind…und wer sie erschaffen hat.

Die GOLDSETZERIN auf der INHORGENTA 21. - 24.02.-2025 Halle B2 Stand 157

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